Hundefutter Deklaration verstehen

Wenn es um das Futter für unsere Hunde geht, „kaufen wir meist die Katze im Sack“ Die Futterdeklaration sieht oftmals gut aus, doch wer die Deklaration richtig lesen kann, weiss was man uns oftmals verkauft.

Das 4% Märchen 

Man liest es auf fast jeder Dose Hundefutter: Fleisch- und tierische Nebenprodukte (Rind mind. 4%) . 
Na prima, denkt man sich: Mindestens 4% Rindfleisch.

FALSCH!

Diese Inhaltsangabe besagt lediglich, dass von den 100% Fleisch und tierischen Nebenprodukten in der Dose 4% vom Rind kommen. Das kann Rindfleisch sein, aber ebenso gut Rinderdärme oder Muskelgewebe vom Rind. Über die übrigen 96% der Dose gibt es keinerlei Angaben. Weder darüber, ob Fleisch verwendet wird, noch darüber, von welchem Tier die Produkte überhaupt stammen.

Wenn man sich jetzt die Deklaration eines wirklich guten Futters anschaut, z.B. Anifit Hundefutter, dann wird einem schnell klar das es auch anders geht.

Eine 200g Dose RyDog Bio Rind

Zusammensetzung RyDog Bio Rind:

89,1 % Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100 % Bio-Rind (davon 7 % Pansen und 7 % Herz)), 9,9 % Gemüse (50 % Kartoffel, 50 % Karotten), 0,5 % Fructo-Oligosaccharide, 0,5 % Mineralstoffe

Verwendete Fleischzutaten: Rindfleisch, Rinderpansen, Rinderherz, Rinderleber, Rinderstrossen, Rinderlunge

 

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A
Antioxidans / Antioxidantien: Zellschützer und Konservierungsmittel
Ascorbinsäure: Vitamin C
Ascorbyl Palmitat: synthetische, fettlösliche Form des Vitamin C
Aspergillus: Schimmelpilz, in gebräuchlicher domestizierter (= gentechnisch veränderter) Form ungiftig; Konservierungsmittel; Prebiotikum
Autolysat: Produkt der Selbstauflösung absterbender Zellen

B
Bäckereierzeugnisse: Brot, Nudeln etc., können als Zuckerversteck dienen
Bierhefe: Nebenprodukt bei der Biergärung, reich an B-Vitaminen und Protein
Biotin: Vitamin B8
Blut: natürlicher Mineralienlieferant
Blutmehl: getrocknetes Blut
brauner Reis: unpolierter Reis ohne Keim
Braureis / Bierreis: Abfallprodukt aus der Bierherstellung, laut AAFCO (also nur gültig für amerikanische Futtersorten) auch kleinere oder gebrochene Reiskörner

C
Cellulose: unverdauliche Zellwandbestandteile (Ballaststoffe), z.B. Getreidehülsen und -spelzen, Stroh
Cerealien: Abfallprodukte aus der Müsliherstellung
cheliert/Chelat: an ein Eiweißmolekül (organisch) gebunden, daher leichter verdaulich
Chloride / -chlorid: chemische Verbindungen mit Chlor (Salze)
Cholin: B-Vitamin, das der Hund bei ausreichender Aminosäurenversorgung selbst synthetisieren kann
Chondroitin: Stoffwechselprodukt des Glucosamins mit gleichen Eigenschaften, allerdings weniger gut verdaulich

D
dehydriert: getrocknet
Digest: chemisch vorverdautes tierisches Gewebe
DL-Methionin / DL-Lysin: synthetisch hergestellte Aminosäure aus D- und natürlicher L-Form

E
EG-/EWG-/EU-Zusatzstoffe: künstliche Konservierugnsstoffe wie BHA, BHT, Ethoxyquin
Ei: frisches Ei ohne Schale
Eierzeugnisse: meist Eierschalen (kalziumreich)
Eipulver: s. Volleipulver
Eiweißextrakte: s. Kleber
Elektrolyte: Säuren, Basen und Mengenelemente

F
Feuchtigkeit: Der Feuchtigkeitsanteil muss angegeben werden, wennn er beträgt über 14% beträgt. Nur wenn der Feuchtigkeitsanteil bekannt ist, kann es verglichen werden. Ein billigeres Futter kann im Endefekt teurer sein, wenn der Feuchtigkeitsgehalt stark variert, da Sie dann im Prinzip für Wasser bezahlen. Richtwerte: Trockenfutter: i.d.R. 10 – 12% Halbfeuchte Futter: i.d.R. 20-26% Feuchtfutter: i.d.R. 70 – 83%
Fisch: Fischfleisch
Fischmehl: getrocknete Fischnebenerzeugnisse und/oder getrocknetes Fischfleisch
Fischnebenerzeugnisse: Fischinnereien und/oder Flossen, Köpfe, Gräten etc.
Fleisch: reines Fleisch ohne Nebenerzeugnisse
Fleischmehl: in Deutschland: getrocknetes und gemahlenes Fleisch / Knochen unbekannter Herkunft; international: unterschiedliche gesetzliche Definitionen
Fleischmehl: getrocknetes Fleisch von TierXY
Folsäure: Vitamin B9
Fructo-Oligosaccaride: Ballaststoffe, Prebiotika

G
gemahlenes Getreide: wird mit Stumpf und Stiel gemahlen, z.B. ganze Maiskolben
Getreidemehl: alle Arten von gemahlenem Getreide
Glucosamin: Bestandteil des Bindegewebes, nützlich für Knorpel und Sehnen
Gluten: s. Kleber
Grieben: Überbleibsel beim Auslassen von Speck, Abfallprodukt aus der Talgproduktion

H
Hämoglobin: Protein, Farbstoff der roten Blutkörperchen, Eisenlieferant
Hefen: einzellige Pilze, reich an B-Vitaminen und Protein
Hydrolisat: Gelatine / kollagenes Eiweiß tierischer Herkunft, z.B. aus Knochen oder Sehnen

I
Inositiol: Vitamin der B-Gruppe, Eigensynthese
Inulin: Ballaststoff, Prebiotikum

K
Karamell: erhitzter Zucker
Karbonat: Mineralien in Darreichungsform von Mineralsalzen
Kleber / Kleiber: Schicht zwischen Außenhülle und Mehlkörper eines Getreidekorns, Abfallprodukt bei der Mehlerzeugung, eiweißreich
Kleie: Keim und Randschichten des Getreidekorns, Rückstand aus der Getreideverarbeitung
Knochenmehl: gemahlene Knochen, meist aus Tierkörperbeseitigungsanlagen
Kobalt: Bestandteil des Vitamin B12
Kohlenhydrate: pflanzliche Einfach-, Doppel- oder Mehrfachzucker
künstliche Aromastoffe: nicht in der Natur vorkommende Aromen

L
L-Methionin / L-Lysin: natürliche L-Form der Aminosäure, gut verwertbar für den Organismus
Lactobacillus: Balaststoff, Prebiotikum
Lecithin: fettähnlicher Stoff mit hohem Anteil an Omega-6-Fettsäure

M
Maintenance: Aufrechterhaltung; Synonym für bedarfsgerechte Versorgung im Erhaltungsstoffwechsel, also ohne außergewöhnliche Belastungen
Mais: frische Maiskörner/-kolben
Maismehl: getrocknete, pulverisierte Maiskörner/-kolben
Melasse: Nebenprodukt der Zuckerherstellung, besteht zur Hälfte aus Saccharose
melassiert: mit Melasse überzogen
Menadion: Vitamin K3
Molkereierzeugnisse: Käse, Milchpulver, Molke etc., können als Zuckerversteck dienen
MSM: Methylsulfonylmethan; Mineral (Schwefelverbindung) mit angeblicher gesundheitsfördernder Wirkung

N
Natriumchlorid: Kochsalz
Natriumsulfat, -bisulfat, -nitrit: Konservierungsmittel mit schädlichen Nebenwirkungen
natürliche Aromastoffe: isoliert aus einem natürlichen Aromaträger oder biotechnologisch hergestellt
naturidentische Aromastoffe: den natürlichen Aromen chemisch gleich, durch chemische Synthese hergestellt
N-freie Extraktstoffe, stickstofffreie Extraktstoffe: Kohlenhydrate
Nikotinsäure / Niacin / Nicotinamid: Vitamin B3

P
Pantothensäure: Vitamin B5
Perlgraupen: geschälte und geschliffene Gerste
pflanzliche Eiweißextrakte: Rückstand aus der Herstellung pflanzlicher Öle, meist Sojaprodukte
pflanzliche Nebenerzeugnisse: Rückstände und Abfälle aus der Lebensmittelerzeugung, z.B. Reisstärke, Grannen, Erdnussschalen
pflanzliche Öle und Fette: Fette pflanzlichen Ursprungs, z.B. Sonnenblumen-, Olivenöl, Kakaobutter, hoher Anteil ungesättigter Fettsäuren
Potassium / Potasche: Kalium
Premiumfutter: Packungsaufschrift, die garantiert, dass die angegebenen Nährstoffe immer aus der gleichen Zutat stammen, der Hersteller also beispielsweise als Kohlenhydratquelle immer Weizen verwendet und nicht das am Weltmarkt gerade billigste Getreide
-proteinat: s. cheliert
Pyridoxin: Vitamin B6

R
Reis: weißer Reis
Riboflavon: Vitamin B6
Rübenfasern: s. Trockenschnitzel
Rübenschnitzel / Rübenmark: Zuckerrübenmark, Nebenprodukt aus der Zuckerherstellung

S
Saccharose: Haushalts-/Rohrzucker
Salz: Natriumchlorid
Schälkleie: Abfallprodukt aus der Mehlproduktion, Außenhülle des Getreidekorns, wertlos, hoch belastet, nicht mit Kleie zu verwechseln
Schrot: ganze gemahlene Getreidekörner
Sodium / Soda: Natrium
Soja: für Hunde im Vergleich zu Fleisch minderwertiger Eiweißlieferant, vom Aminosäurenprofil her aber besser verwertbar als Getreide
Stärke: Kohlenhydrat Einfachzucker
Sulfate / -sulfat: chemische Verbindungen mit Schwefelsäure (Salze), erhöhen die Verdaulichkeit des gebundenen Stoffes
Supplement: Zusatz

T
Talg: eingeschmolzenes tierisches Fettgewebe
Thiamin: Vitamin B1
tierische Nebenerzeugnisse nicht für den menschlichen Verzehr geeignete Schlachtabfälle
tierische Öle und Fette: Fette tierischen Ursprungs, z.B. Talg, Schmalz, gebrauchtes Fritierfett; hoher Anteil gesättigter Fettsäuren
Tiermehl: mit Haut und Haar (also auch Halsbändern, Medikamenten etc.) getrocknetes Tier jedweder Art, stammt oft aus Tierkörperbeseitigungsanlagen
Tocopherole: Vitamin E
Trockenschnitzel: getrocknete Rübenschnitzel

V
Volleipulver: getrocknetes Ei (Eiweiß + Eigelb)
Vollkorngetreide: Getreide mit Randschichten und Keim

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