Hund frisst nicht

Mein Hund frisst nicht!

Die Ernährung Deines Hundes dient einzig der Abdeckung seines Energiebedarfs. Im Gegensatz zu uns Menschen gibt es also keine sozialen Hintergründe – Dein Hund möchte einfach nur Fressen.

Von der Nahrung wird immer ein kleiner Teil abgespeichert, daher sind geringe Schwankungen im Fressverhalten vollkommen normal und eine schwerwiegende Krankheit steckt in der Regel selten dahinter. Dennoch sollte einer Veränderung im Verhalten stets die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden.

„Mein Hund frisst nicht“

 – ist eine häufig getätigte Aussage. Doch sollte man hier etwas differenzieren:

  • Dein Hund frisst nicht?
  • Dein Hund frisst nicht alles?
  • Dein Hund frisst nicht einmal Leckerchen?
  • Dein Hund frisst nicht und hat zusätzlich an Gewicht verloren?

Temporäre Fressunlust ist in der Regel nicht besorgniserregend. Ein Hund kommt ein oder zwei Tage auch gut ohne Futter aus, ohne Schaden davonzutragen.

Er sollte aber genug trinken um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten. Sollte Dein Hund die Nahrung komplett verweigern und Begleiterscheinungen auftreten, solltest Du dringend ärztlichen Rat einholen.

Hund frisst nicht
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Inhaltsverzeichnis

Mein Hund frisst nicht – mögliche Ursachen

Einer gestörten Futteraufnahme liegen meist tiefergehende Probleme zugrunde. Mein Hund frisst nicht – ist meist nur ein Symptom, dem es auf den Grund zu gehen gilt.

Physische Ursachen

Oftmals sind unerkannte Krankheiten ein Grund, wodurch der Hund zur Fressunlust neigt. Hegst Du den Verdacht, dass Dein Hund körperliche Probleme hat, solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen, damit schnellstmöglichst eine Diagnose gestellt werden kann. Andernfalls besteht auf Dauer die Gefahr der Unterversorgung durch Nährstoffe, wodurch Dein Hund nicht selten in einen Teufelskreis gerät.

Probleme im Mund- und Rachenraum

Dein Hund frisst nicht, ist aber prinzipiell am Futter interessiert?
Hunde, die Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme verspüren, werden selbige tunlichst vermeiden wollen.

Hunger und Appetit sind also prinzipiell gegeben, die Angst vor den Schmerzen hindert sie aber am Fressen. Das kannst Du gut daran erkennen, dass sich Dein Hund dem vollen Napf nähert, am Essen schnuppert und vielleicht sogar ein Häppchen probiert, um letztlich doch noch zurückzuweichen.

Um ein akutes Problem auszuschließen, solltest Du als Erstes das Zahnfleisch, die Zunge und die Zähne Deines Vierbeiners checken. Hat sich irgendwo ein Fremdkörper verfangen? Hat er eine Verletzung im Maul? Ist ein Zahn abgebrochen, der ihm Schmerzen bereitet oder wirkt das Zahnfleisch rot und entzündet? Auch in diesem Fall ist der Gang zum Tierarzt notwendig – die Behandlung ist aber sehr kurzweilig, sodass Deinem Hund schnell geholfen werden kann.

Hormone

Auch hormonelle Schwankungen können Grund für eine temporäre Fressunlust sein. Nicht nur läufige Hündinnen verweigern ihr Futter – auch Rüden werden dadurch häufig abgelenkt. Dabei besteht allerdings kein Grund zur Sorge, so lange Dein Hund nicht abmagert oder sich sein Allgemeinbefinden verschlechtert.

Zahnwechsel

Dein Hund frisst nicht – möglicherweise befindet er sich mitten im Zahnwechsel.
Üblicherweise findet der Zahnwechsel beim Welpen zwischen dem dritten und dem fünften Lebensmonat statt. Der Übergang vom Milchgebiss zu den bleibenden Zähnen ist auch für den Hund nicht ganz schmerzfrei.

Sobald sich ein neuer Zahn seinen Weg in den Kiefer bahnt, übt er unweigerlich Druck auf die noch bestehende Zahnwurzel des Milchzahnes aus, damit diese abstirbt und der Milchzahn letztlich herausfallen kann. Auch wenn der Zahnwechsel meist unbemerkt verläuft, kann es bei manchen Hunden zu leichten Zahnschmerzen und damit zur Fressunlust kommen. Du kannst Deinem Hund den Zahnwechsel ein wenig erleichtern indem Du ihm Kauspielzeug anbietest.

Die Flegelphase

Vor allem für Junghunde ist der Platz in der häuslichen Hierarchie besonders wichtig. Im Alter von etwa acht bis zwölf Monaten durchleiden Hunde eine kleine Pubertät – die Flegelphase.
In dieser Zeit versucht Dein Hund sich bis ganz nach oben in der Hierarchie zu kämpfen und das geht unter anderem auch über den Futternapf.
Dein Hund frisst nicht, folglich reagierst du mit Beachtung.

Doch ist es eben jene Beachtung, die schnell zum Problem werden kann.
Bleib konsequent und zeig Deinem Hund auf die nette Art, dass Du der Herr im Haus bist.
Du kannst Deinen Hund beispielsweise vor dem Napf sitzen lassen oder ihn bei der Zubereitung zusehen lassen. Fressen darf er natürlich erst dann, wenn Du Dein okay dazu gibst.

Psychische Ursachen

Dein Hund frisst nicht – da läuten bei Dir sofort sämtliche Alarmglocken.
Auch psychische Ursachen kommen in Frage. Stress ist ein ausschlaggebender Faktor, der den gesamten Organismus Deines Hundes negativ beeinflussen kann.

Bei ängstlichen Hunden kannst Du das an Silvester sehr gut beobachten. Wenn die ganze Welt feiert, Raketen in die Luft fliegen und es draußen kracht und knallt, zieht sich Dein Hund ängstlich zurück und verschmäht sogar das köstlichste Essen – Dein Hund frisst nicht, weil er Angst hat.

Auch das direkte Umfeld spielt eine wichtige Rolle und kann ungewollt Stress verursachen. Zu hartes Training, die Futterkonkurrenz in einem Mehrhundehaushalt oder Veränderungen im sozialen Umfeld, können Auslöser für die Appetitlosigkeit Deines Hundes sein. Doch wie kannst Du ihm helfen?
Im Grunde ist es ganz einfach: sorge für eine ruhige Umgebung.

Der Futterplatz sollte bei Hunden, die zu Nervosität neigen, mit Bedacht gewählt werden. Ein häufiger Fehler ist der, dass der Hund bei der Nahrungsaufnahme beobachtet wird – man will ja schließlich sichergehen, dass der Vierbeiner auch alles auffrisst. Bei gestressten Hunden führt dieses Beobachten aber zum absoluten Gegenteil. Manche Halter möchten den Hundenapf beim Fressen auch gern festhalten um ihm behilflich zu sein.

Der direkte Eingriff des Menschen hat beim Hund aber lediglich zur Folge, dass er denkt, dass wir seine Mahlzeit für uns selbst beanspruchen wollen – als niederrangiges Mitglied des Rudels wird er sich demnach vom Futternapf fernhalten.

Dein Hund sollte allein fressen können, fernab von neugierigen Blicken, vermeintlich helfenden Händen und dem familiären Trubel.
Damit Dein Hund gänzlich zur Ruhe kommen kann und entspannt an die Fütterung herangeht, solltest Du ihm jeweils vor und nach der Mahlzeit ein paar Minuten zum runterkommen gönnen. Somit wird er viel entspannter zum Futternapf schreiten und kann seine Mahlzeit ganz ohne Stress genießen.

Mein Hund frisst nicht – das falsche Futter

Während es Hunde gibt, die mit Vorliebe alles verschlingen, was man ihnen vor die Nase setzt, gibt es auch Hunde, die Futter verweigern, sobald ihnen Konsistenz oder Geruch nicht behagen. Auch der persönliche Energiehaushalt spielt eine Rolle – jeder Hund hat ein anderes Fressverhalten. Frisst er nur so viel, wie der Organismus benötigt, sind Futterreste keine Seltenheit. Sollte sich dieses Vervalten jedoch von einem auf den anderen Tag ändern, solltest Du hellhörig werden.

Hast Du vielleicht das Futter gewechselt? Vor allem ungewohntes Futter wird häufig verweigert. Während sich die Annahne, dass auch Hunde abwechslungsreiche Nahrung brauchen, hartnäckig in den Köpfen mancher Menschen hält, ist das Gegenteil der Fall. Denn ganz im Gegensatz zu dieser weit verbreiteten Meinung, ist der Organismus Deines Hundes nicht auf abwechslungsreiche Kost ausgelegt. Mischfütterungen und häufiger Futterwechsel ist eine Zumutung für den empfindlichen Magen-Darm-Trakt des Hundes und führt nicht selten zu Magengrummeln und Durchfall.

Dein Hund frisst nicht, weil er die Schmerzen fürchtet.
Such Dir lieber ein artgerechtes Futter, welches auf das Alter, den Gesundheitszustand und das Aktivitätslevel Deines Hundes abgestimmt ist – und bleib dabei.

Mein Hund frisst nicht – Appetitlosigkeit

Der medizinische Begriff für Appetitlosigkeit ist Inappetenz. Dieses Phänomen ist bei Hunden leider gar nicht so selten. Neben der bereits erwähnten Ursachen wie Stress und Krankheit, kann aber auch erlerntes Verhalten dahinterstecken.

Vor allem kleinere Rassen sind häufig davon betroffen, da ihre Halter die benötigte Energiemenge völlig falsch einschätzen. Über den Tag verteilt gibt es hier und da ein paar Leckerchen, Essensreste vom Tisch und zwischendurch ein paar extra Belohnungen. Der Halter vergisst nur leider häufig, die Futterzugaben beim Energiebedarf zu berücksichtigen. Vollkommen unreflektiert bekommt der Vierbeiner dann dennoch die vorgeschriebene Futtermenge in den Napf. Da der Hund seinen Energiebedarf größtenteils jedoch bereits durch die schmackhaften Leckerchen gestillt hat, bleibt das Futter liegen. Die vermeintliche Appetitlosigkeit besteht folglich nur im Auge des Halters. Dein Hund frisst nicht, weil er bereits satt ist.

Appetitlosigkeit oder Hunger – der Unterschied

Dein Hund kann Appetit auf bestimmtes Futter haben ohne dabei auch nur das kleinste Hungergefühl zu verspüren. Das liegt daran, dass Hunger und Appetit vollkommen unabhängig voneinander sind – sie werden sogar in zwei verschiedenen Hirnarealen gebildet.

Hunger entsteht durch eine Stoffwechselveränderung, ausgelöst durch Nährstoffmangel oder dem Absinken des Glucosespiegels im Blut – ein schmerzhaftes Gefühl stellt sich ein, der Magen kontrahiert, der Organismus verlangt nach Sättigung, wobei das Nahrungsmittel relativ egal ist.

Appetit hingegen ist ein subjektives Gefühl – ein Verlangen, das durch das Zusammenspiel bestimmter Gerüche und Geschmäcker ausgelöst wird. Bleibt der Appetit auf gewisse Nahrungsmittel bestehen, so kann das auf bestimmte Nährstoffbedürfnisse hinweisen.

Während großer Appetit leider dazu führt, dass Nahrung über die benötigte Energiemenge hinaus aufgenommen wird, führt Appetitlosigkeit, leider, trotz vorhandenem Hungergefühl, zur Verweigerung der Futteraufnahme.

Das Futter schmackhaft machen

Hier ist etwas Einfallsreichtum gefragt!
Vielleicht ist es garnicht das Futter, was Deinen Hund stört – Dein Hund frisst nicht, weil ihm sein Hundenapf oder Anti-Schling Napf missfällt. Ist er womöglich zu klein oder mag Dein Hund das Material nicht? Probiere ein wenig herum. Manchmal sind es eben solche kleinen Dinge, die große Veränderungen herbeiführen können.

Bewegung fördert den Appetit. Dein Hund frisst nicht? Versuche es mit Sport! Einige Hunde fressen nicht, weil sie unterfordert sind. Körperliches und geistiges Training sind wichtig für Körper und Psyche und regen ganz nebenbei den Appetit an. Ein ausgedehnter Spaziergang vor der Fütterung hat schon so manchem Hund zu mehr Fresslust verholfen.

Das Futter muss auch nicht immer im Napf serviert werden. Viel spannender ist es doch, wenn der Vierbeiner sich seine Beute eigenständig suchen kann. Durch Nasenarbeit wird Dein Hund viel mehr Freude am Füttern haben und seine Nahrung mehr wertschätzen.

Auch Futterneid kann bei einigen Hunden als probates Mittel genutzt werden – jedoch sollte Dein Vierbeiner dafür nicht zu sensibel sein, sonst verschreckst Du ihn womöglich noch.
Du kannst Dich selbst über den Futternapf neigen und euphorisch dessen Aussehen und Schmackhaftigkeit loben. Wenn Du merkst, dass Du die volle Aufmerksamkeit Deines Hundes hast, kannst Du ihm den Futternapf reichen. Mit etwas Glück wird er es mit voller Hingabe verschlingen.

Mein Hund frisst nicht – Wann zum Tierarzt

Unter Krankheit, Fieber und kurz anhaltendem Stress, kann schon einmal der Appetit Deines Hundes leiden. Sollte dieser Umstand nur von kurzer Dauer sein und keine weiteren Begleitsymptome auftreten, ist meist kein Grund zur Sorge gegeben. Sollte sich das Fressverhalten aber nicht nach kurzer Zeit normalisieren, solltest Du besser den Rat Deines Arztes einholen. Bei Blähungen, Durchfall und Erbrechen solltest Du nicht lange zögern.

Sollte die Appetitlosigkeit mit einer Futterumstellung zusammenhängen, kannst Du aber beruhigt sein, denn das ist, zumindest für ein paar Tage, durchaus normal. Vorzugsweise gewöhnst Du ihn nur langsam an das neue Futter. Manchmal hilft es auch, etwas Wasser oder Naturjoghurt unter das Futter zu mischen, um es etwas schmackhafter zu machen.
Ist Dein Hund gesund, kommt er ein oder zwei Tage auch mal mit einer geringeren Nahrungsaufnahme zurecht – wichtig ist, dass Du nicht in Panik verfällst, sonst tut es Dir Dein Vierbeiner gleich.

Mein Hund frisst nicht – Tipps für mäklige Hunde

Es gibt sie auch unter den Hunden – die Kostverächter. Du hast schon viele Futtersorten ausprobiert und immer genau in dem Moment, in dem Du glaubst, das richtige Futter gefunden zu haben, wendet sich Dein Vierbeiner wieder ab. Wenn Du abgeklärt hast, dass Deiner Fellnase körperlich nichts fehlt, solltest Du die Qualität des Hundefutters überprüfen.

Ist Dein ausgewähltes Futter aus hochwertigen Zutaten und auf den Bedarf Deines Hundes abgestimmt? Wenn ja, gibt es nämlich keinen Grund, es nicht zu fressen!
Futter mit Zusatzstoffen solltest Du hingegen tunlichst meiden. Zugesetzte Lockstoffe verstärken das Problem der Mäkeligkeit meist nur noch, da der Hund ihrer schnell überdrüssig wird und sein Geschmack und Geruch abstumpfen.

Auch Hundefutter ohne Lockstoffe kann sehr gut schmecken. Für mäkelige Hunde ist Nassfutter jedoch besser geeignet. Der intensivere Geruch lässt das Futter attraktiver wirken, außerdem lässt es sich leichter essen. Ein Schuss warmes Wasser verstärkt zusätzlich den Eigengeruch.

Mein Hund frisst nicht – Fazit

Dein Hund frisst nicht mehr beziehungsweise nur noch sehr wenig? Das kann viele Ursachen haben, selten sind sie schwerwiegend. Sind Krankheiten ausgeschlossen, solltest Du der Futterverweigerung nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Stell den Hundenapf mit dem gewohnten Futter zur normalen Fütterungszeit an seinen Platz. Frisst Dein Hund? Gut so!

Dein Hund frisst nicht? Dann entferne den Napf nach 15 Minuten kommentarlos und versuche es zur nächsten Fütterungszeit erneut. Zwischendurch solltest Du ihn auch nicht mit Leckerchen in seinem Verhalten bestärken. Mach Dir keine Sorgen wenn Dein Hund sehr hartnäckig ist – ein rundum gesunder Hund ist schließlich noch nie vor einem vollen Futternapf verhungert.

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